21.08.2017

Die GSG peilt in der Oberliga einen Mittelfeldplatz an. Die Liga hat sich deutlich verändert – und die Großenbaumerinnen sind gut in Form.

 

Wenn eine Mannschaft aufsteigt, ist nach der Sommerpause meist vom Klassenerhalt die Rede, wenn Trainer und Macher nach dem Saisonziel gefragt werden. „Ich mache unser Saisonziel nicht an einer bestimmten Platzierung fest“, sagt Helmut Menzel, der Trainer der GSG Duisburg, diplomatisch nach dem Sprung in die Frauenhandball-Oberliga. Denn bereits in der Verbandsliga genügten die Großenbaumerinnen gehobenen Ansprüchen und belegten in ihrer Gruppe den zweiten Rang – knapp hinter der Aldekerker Reserve.

Warum die GSG durchaus das Mittelfeld der Liga einpeilen kann, liegt auf der Hand. Aufgrund der Einführung der Regionalliga zwischen der 3. Liga und der Oberliga, sind gleich neun Teams in die Oberliga aufgestiegen, aus der wiederum sechs Mannschaften in höhere Gefilde entschwunden sind. Als Underdog geht die GSG daher nun wirklich nicht durch. Wozu die Großenbaumerinnen in der Lage sind, hat beispielsweise der Test gegen Regionalligist TV Aldenrade gezeigt. Zwar hatten die Walsumerinnen gerade eine trainingsfreie Woche hinter sich, doch die GSG zeigte sich bereit und gewann diese Partie. Trainer weisen gerne auf die Probleme in der Vorbereitungsphase hin – dennoch zeigt der Erfolg: Wer die GSG Duisburg unterschätzt, bekommt schnell Probleme.

Neue Torhüter überzeugen

Veränderungen gab es auf der Torhüterposition. Sandra Stöckmann ist verletzt, Kim Weiland tritt kürzer – es bestand also Handlungsbedarf. Neu sind daher Mit Helen Maaßen von Treudeutsch Lank und Greta Schiffmann vom TB Wülfrath. „Und beide haben bereits gezeigt, wie gut sie sind“, freut sich Menzel über den Zuwachs. Ebenfalls neu ist das 18-jährige Talent Zehra Cakir vom TB Oberhausen. Und nun ist auch offiziell klar, dass die aktuelle bosnische U-21-Spielerin Ena Kostic im Laufe der Saison zum Team stoßen wird. „Uns liegt die Spielberechtigung vor. Der Gang über den WHV, zum DHB, zur EHF und zum bosnischen Verband und wieder zurück ist erledigt“, freut sich Teammanager Werner Stöckmann. Noch offen ist der exakte Zeitpunkt, wann die junge Bosnierin einsteigt. „Ich gehen von Anfang November aus, da sie am 1. Dezember ihre Ausbildung bei Pier-1-Fitness beginnt“, sagt Menzel. „Aktuell lernt sie zu Hause Deutsch, damit sie dann auch direkt mit ihrer Ausbildung loslegen kann.“

Ihr handballerisches Verständnis hat sie bereits gezeigt. „Auch wenn es mit der Sprache noch gehapert hat, als sie bei uns trainiert hat: Sie hat die Übungen auf Anhieb erfasst“, so Stöckmann. Dass sie künftig für Großenbaum spielen wird, ist übrigens auch ein deutlicher Fingerzeig auf die gute Atmosphäre im Team. „Sie hatte auch höherklassige Angebote, kam aber zu uns, weil sie sich hier wohl gefühlt hat“, so Menzel.

Ines Krone kommt aus Düsseldorf

Derweil ist das Team um einen weiteren Neuzugang angewachsen. Auch Ines Krone, die bislang für Fortuna Düsseldorf II in der Oberliga gespielt hat, hat sich den Duisburgerinnen angeschlossen. „Sie kann im Rückraum halblinks und auf Linksaußen eingesetzt werden“, erläutert der Coach.

In den weiteren Wochen bis zum Saisonstart am 16. September mit dem Derby beim VfL Rheinhausen geht es um den taktischen Feinschliff. Dass schneller Gegenstoß-Handball zum Repertoire der GSG gehören wird, scheint aber schon jetzt klar zu sein.

Die aktuellen Testspiele

Im eines Trainingslagers gewann die GSG am Samstag beim westfälischen Verbandsliga-Zweiten der letzten Saison, ASV Hamm, in dreimal 25 Minuten trotz der hohen Belastung mit 42:39 (14:11, 16:18, 12:10). Gegen die HSG Adler Haan folgte tags darauf ein 26:25 (10:11).

Tore gegen Hamm: Frontzek (12), Walter (7), Bogdanski (6/5), Krone (5), Kühnel, Stoppelkamp (je 3), Goßling, Potschaske (je 2), Höhne, Quurck; gegen Haan: Frontzek (8), Quurck (5), Potschaske (3), Bogdanski (2/1), Stoppelkamp, Walter (je 2), Goßling, Krone, Kühnel.

https://www.waz.de/sport/lokalsport/duisburg/die-gsg-duisburg-in-der-oberliga-kein-normaler-aufsteiger-id211660199.html

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