Quelle: WAZ vom 27.11.2020 Lokalsport Duisburg

Nach der Verlängerung des Lockdowns ist die Saisonfortsetzung ungewiss

Es war keine große Überraschung mehr als Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwochabend vor die Presse trat: Das Sportverbot wird verlängert, auch im Dezember müssen Amateur- und Breitensportler auf ihre Freizeitbeschäftigungen verzichten. Die Infektionslage in der Pandemie ließ keine Lockerungen zu.

Seit Anfang November steht der Sport still, damals hatten Bund und Länder entschieden, die Kontaktbeschränkungen wieder zu verschärfen. Und so kam es auch diesmal. Die privaten Kontakte sollen in den kommenden Wochen weiter reduziert werden – entsprechend war auch nicht mit einer Lockerung für die Sportler zu rechnen. Und die gab es dann auch nicht. Die Maßnahmen werden erst einmal bis zum 20. Dezember verlängert – Merkel geht aber davon aus, dass die Beschränkungen bis Anfang Januar gelten müssen.

Damit bleibt es dabei, dass lediglich Individualsport – alleine, zu zweit, oder mit weiteren Mitgliedern aus dem eigenen Hausstand – erlaubt ist. Frühestens im Januar soll es wieder losgehen.

Der Handballverband Niederrhein hatte das zweite Januar-Wochenende (9./10. Januar) für eine Rückkehr zum regulären Spielbetrieb ins Auge gefasst. Durch die neuesten Entscheidungen dürfte dieser Termin so – realistisch betrachtet – nicht mehr zu halten sein. Ernst Wittgens, Präsident des HVN, bleibt optimistisch, dass zumindest im Januar noch gespielt werden kann. Schon bei der letzten Entscheidung des Verbandes, in der die Spielpause bis Jahresende beschlossen wurde, habe man aber eine Frist von weiteren 14 Tagen für den Re-Start eingeplant. Salopp formuliert: kann im Januar gespielt werden, dann ist noch immer alles in Butter.Konferenz am 7. Dezember

Dass die Saison noch regulär über die Bühne geht, daran dürften aber auch schon jetzt größte Zweifel bestehen. Am 7. Dezember haben sich die Verantwortlichen des HVN mit der spieltechnischen Stelle zu einer Telefonkonferenz verabredet. „Dann werden wir gucken, wie die Situation ist und welche Szenarien letztlich denkbar sind“, sagt Wittgens, der im „allerschlimmsten Fall“ nicht einmal mehr einen Abbruch ausschließen möchte. „Im Moment haben wir noch die Möglichkeit, dass das nicht nötig sein wird. Aber wir haben zumindest die Durchführungsbestimmungen dahingehend geändert, dass es möglich ist, die Saison abzubrechen und zu werten, wenn 50 Prozent der Spiele bestritten wurden.“

Wittgens: „Wir verfolgen das alles sehr genau und müssen abwarten, was passiert. Spätestens Mitte Dezember müssen wir dann wieder, so haben wir es ja bisher auch gemacht, eine außerordentliche Sitzung einberufen, um dann bei den Entscheidungen gegebenenfalls nachzuschärfen.“

Besonders knifflig dürfte es in der Regionalliga Nordrhein werden. Da hat der OSC Rheinhausen als eines von sechs Teams vier von 28 Spielen bestritten, Nachbar MTV Rheinwacht Dinslaken komt wie sieben weitere auf drei, der HC Weiden sogar erst zwei Partien. mla/Ott

Beitrag teilen: